Nun komme ich endlich dazu, von unserem tollen letzten Wochenende berichten.
Meine wunderbar hundeverrückte Tante hatte einen wunderbaren runden Geburtstag zu feiern – und zu diesem Zweck war in kleiner Kreis Verwandte hier bei uns. Beziehungsweise im Hotel im Nachbardorf. Dort haben wir auch gefeiert. Und Moby immer mittenmang.
Am Sonntagnachmittag ging’s los. Moby und ich haben die Gesellschaft abgeholt. Zum ersten Mal durch eine Schiebetür gehen
. Mit völlig fremden Menschen in einer gemütlichen Sitzgruppe rumsitzen
. Kekse futtern
. Und dann die Leute im Auto mit nach Hause nehmen
. So weit, so Moby.
Richtig aufregend wurde es dann am Montag. Moby und ich sind wieder ins Hotel gefahren und es gab noch lecker Frühstück. Bevor wir es uns gemütlich gemacht haben, musste der Bursche aber nochmal raus. Fand ich. Also eine Runde durchs fremde Dorf gedreht. Viel zu schnüffeln ... aber trotz der ganzen Ablenkung blieb noch Zeit zu pieseln. Da war ich aber auch erleichtert
Dann schnell zurück ins Hotel! Während ich mich an Croissants, Käse, Obst & Co. gütlich getan habe, durfte Moby sein erzieherisches Talent an meiner Tante erproben. Und das hat er erwartungsgemäß ganz ausgezeichnet gemacht! Innerhalb kürzester Zeit hatte er sie um die Pfote gewickelt und die Kekse flogen von ganz allein. Bravo, Moby!
Dann sind wir alle zusammen losgefahren. Erste Station: Kahler Asten. Hat Moby sehr gut gefallen. Er durfte sogar frei rumbeaglen und war wirklich ein Moby ohne Fehl und Tadel.
Anschließend ging’s weiter nach Winterberg. Verglichen mit unserem kleinen Städtchen ist das ja schon fast eine Großstadt. Jedenfalls viel mehr Trubel, Menschen, Autos und Läden als Moby bisher kennengelernt hat. Und was macht Meister Moby? Rute hoch, Nase runter und vorwärts! Als wenn er schon immer in der Stadt unterwegs gewesen wäre. Unglaublich! Er war die ganze Zeit ansprechbar und ließ sich prima um alle Passanten, Kleiderständer, Zwillingskinderwagen und sonstige Hindernisse herum manövrieren. Am liebsten wäre er in jedes Geschäft reinspaziert – aber es war nur Schaufensterbummel angesagt.
Wir haben auch ein paar vierbeinige Kollegen getroffen. Unter anderem einen Mops, der Moby seinerseits so interessant fand, dass er nicht weiter gehen wollte. Also durften sich die beiden nach Absprache mal ein bisschen näher beschnuppern. Das hat Moby ganz toll gemacht, obwohl dieses seltsame Tier ziemlich geschnauft und gebruddelt hat.
Meine Sorge, dass Moby in unserer Abgeschiedenheit kulturell so unterversorgt sein könnte, dass er in der Zivilisation nicht zurechtkäme, war also vollkommen unbegründet. Der Knirps ist wirklich der Hammer!
Eigentlich wäre das ja schon genug Programm gewesen, aber es ging noch weiter. Abends waren wir nämlich noch essen. Im Restaurant von dem Hotel. Chouka-lieber-nicht-allein-zuhaus war auch mit. Es war rappelvoll und es hat eine ganze Weile gedauert, bis die beiden bei den vielen Gerüchen und Geräuschen zur Ruhe gefunden haben. Chouka ist ja nun auch nicht immer der ruhende Pol … Ich glaub, wenn Moby alleine dabei gewesen wäre, hätte er sich schneller entspannt. (Umgekehrt auch, die beiden sind ein Duo Infernale
)
Weil wir lange gesessen haben, hat Moby dann aber doch die meiste Zeit gelegen und gepennt. Und wir konnten in Ruhe unser Essen genießen, ohne ständig die Leine auf Zug zu haben, weil ein grollender Zwerg am anderen Ende die Leute am Nachbartisch und überhaupt die ganze Welt aufräumen will
Zugegeben: Ich hatte sehr gehofft, dass Moby an diesem Wochenende schon ausgezogen wäre. Ein aufgeregter Chouka reicht eigentlich als unberechenbares Element. Als wir Moby als Pflegi übernommen haben, bin ich davon ausgegangen, dass er nur wenige Wochen bei uns sein würde. Als sich abzeichnete, dass er vermutlich mitkommen muss, hatte ich erst den Plan, ihn an eine Stoffbox zu gewöhnen. So richtig konnte ich Moby dafür aber nicht begeistern. Also musste es so gehen – und es ging ja auch! Der Zwerg hat seine Sache richtig toll gemacht und damit mal wieder bewiesen, was für eine coole Socke er ist.
Am nächsten Tag war er noch nicht mal besonders müde. Ich schon. Und ich hatte einen vollen Schreibtisch.
Kannst du jetzt wohl mal aufhören zu arbeiten?!
Auf dem Bild sieht man übrigens mal, was ich immer wieder vergesse, zu schreiben: Moby fehlt hinten links eine Zehe. Ob schon immer oder durch einen Unfall, weiß ich nicht. Dazu hatte das Institut nichts gesagt – vermutlich hatten die es vor lauter Verdauungsfragen auch längst vergessen. Moby stört es jedenfalls nicht und es fällt auch nicht weiter auf.
Ich sollte auch mal wieder Fotos machen. Vielleicht ein Suchbild: Beagles im Nebel
Bis zum nächsten Mal!