Seit etwa einem Jahr sind wir in regem Kontakt mit einer privaten Organisation in Ungarn, die Laborbeagles nach Ablauf der Versuche aufnimmt und sozialisiert. Nach langen Vorbereitungen und regem Informationsaustausch war es Mitte Februar soweit, dass Johanna und Moro nach Ungarn reisten um sich vor Ort ein Bild zu machen, unsere neuen Partner, vor allem aber die Hunde kennenzulernen und die Zusammenarbeit rechtlich und organisatorisch festzuzurren.

 Ungarn HofGruppe 2

 stellungnahmeDas Thema Tierversuche hat augenblicklich Konjunktur in den Medien, und dadurch wird auch der Blick auf Laborbeagles gelenkt. Ziel des NDR-Beitrags „Das Schicksal der Laborhunde“ war und ist es, die Notwendigkeit von Tierversuchen auszuleuchten und nach Alternativen zu fragen. War es dafür nötig, die Zuschauer verstörenden Bildern auszusetzen? Ja! Es ist ein verstörendes Thema und Wegschauen hat noch nie geholfen.

Was diese Sendung ebenfalls ausgelöst hat, ist eine aufgeregte Diskussion um die Adoption solcher Laborhunde: „Die sind ja gestört“, „Alle krank“, „Die kriegt man nie wieder hin.“

Mal ehrlich: jedes Jahr werden Tausende von Tierschutzhunden adoptiert, von deren Vorleben viel weniger bekannt ist als von Laborhunden, und trotzdem trauen sich die Adoptanten zu, diese Hunde aufzunehmen. Von Laborhunden wissen wir in groben Zügen, was sie erlebt haben, bzw. – was häufig viel wichtiger ist – was sie NICHT erlebt haben. Sie sind damit erheblich leichter einzuschätzen als Hunde, deren Vergangenheit und Erfahrungen wir überhaupt nicht kennen. Die überwiegende Mehrheit der Laborhunde ist bereit, die Vergangenheit zu vergessen und sich auf das neue Leben einzulassen. Dazu braucht es Einfühlungsvermögen und manchmal auch Geduld. Stellen Sie sich einfach einmal vor, dass Sie einen Neandertaler am Rosenmontag in Mainz oder Köln mitten in der Stadt absetzen und ihm sagen: „Jetzt mach du mal.“ 

Laborbeagles haben reizarm gelebt, verlieren von einem Tag auf den anderen ihr ganzes Leben, und plötzlich stürzt eine unbekannte Welt auf sie ein, die so viel lauter, bunter und verwirrender ist als sie es bisher kannten. Wenn man als neuer Halter eines solchen Hundes sich selbst nicht unter Druck setzt und dem Beagle die Zeit lässt, die er ganz individuell braucht, dann haben diese Hunde alle Möglichkeiten, sich zu lebensfrohen, souveränen und anhänglichen Familienmitgliedern zu entwickeln. Das verlangt von den Haltern Geduld und Einfühlungsvermögen und vor allem die Bereitschaft, sich auf den Hund einzustellen, ihn als Individuum und Partner zu respektieren und auch einmal schwierige Momente zu ertragen. Aber diese Einstellung sollte doch für jeden Hund – egal ob aus Zucht, aus Tierheim, von der Straße oder aus dem Labor – gelten! Nicht nur der Hund profitiert, auch für seine Menschen kann das eine Chance sein.

Wenn Sie Fragen haben oder unsicher sind, rufen Sie uns einfach an. Wir stehen Ihnen und Ihrem Laborbeagle ein Leben lang zur Seite und begleiten Sie gerne und kompetent.

 

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