Auch Laborbeagle sind Beagle!
Im Standard des deutschen Beagle-Zuchtvereins steht: Ein fröhlicher Hund, dessen wesentliche Bestimmung es ist zu jagen, vornehmlich Hasen, indem er der Fährte folgt, unerschrocken, äußerst lebhaft, mit Zähigkeit und Zielstrebigkeit.
Viele von uns können erzählen, was sie schon alles mit den Charaktereigenschaften Zähigkeit und Zielstrebigkeit erlebt haben. Ein Beagle, der etwas will, ist nur sehr schwer von seinem Vorhaben abzubringen. Für einen Beagle gilt: „Einmal verboten ist einmal verboten, einmal erlaubt ist immer erlaubt“. Mit einem einfachen Nein gibt ein Beagle sich in den wenigstens Fällen zufrieden.
Besonders in der Jagd auf Fressbares (und das ist tendenziell alles) ist der Beagle sehr zielstrebig. Nichts darf liegengelassen werden, selbst das kleinste Krümelchen wird unter dem Schrank herausgeholt. Notfalls wird der Schrank auch verrückt, indem der Körper darunter gequetscht wird. Die Versuche werden immer und immer wiederholt. So wird auch schon ein Schrank geöffnet, um an Sachen heranzukommen. Genauso zielstrebig folgen die meisten Beagle auch einer Fährte. Dies muss nicht unbedingt ein Hase sein, jegliches Wild erfüllt den Zweck mindestens genauso gut und auch Nachbars Hund gibt eine wunderbare Spur. In solchen Situationen ist der Beagle kaum ansprechbar. Bessere Chancen hat man erst, wenn ausreichend geschnuppert worden ist. Bei freilaufenden Hunden kann es in solchen Situationen vorkommen, dass sie überhaupt nicht mehr reagieren, oder aber kommen und nur wenige Zentimeter an einem vorbei laufen. Es gibt etliche Beagles, die nicht frei laufen dürfen, da der Jagdtrieb übermächtig ist.
Weiterhin heißt es, dass sie aufgeweckt, intelligent und von ausgeglichenem Wesen sind. Liebenswürdig und ohne Anzeichen von Angriffslust oder Ängstlichkeit. Beagle sind für die Meutejagd zu Fuß auf Hasen gezüchtet worden. Deshalb sie, von wenigen Ausnahmen abgesehen, absolut sozialverträglich mit anderen Hunden, auch mit anderen Tieren wie Katzen, und Menschen gegenüber sowieso. Dies hat aber auch zur Folge, dass ein Beagle Besuch zwar meldet, aber seine Wohnung nicht gegen Eindringlinge verteidigen wird. Als Meutehund mag ein Beagle nicht gern länger allein. Für ihn ist es wichtig, dass „sein Rudel“ stets um ihn ist. Viele Beagle reagieren bei längerem Alleinbleiben mit Jaulen oder Zerstörung der Wohnung. Noch ein Erbe der jagdlichen Vergangenheit ist der Bewegungsdrang der Beagles. Ein Beagle will laufen, rennen, seine Umwelt entdecken und auch Sozialkontakte mit anderen Hunden herstellen. Eine einfache Runde einmal um den Block reicht da nicht aus, ein gesunder Beagle benötigt ungefähr drei Stunden Bewegung am Tag. Auch der Kopf will durch kleine Aufgaben gefordert werden.