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Abschied von der Laborbeaglehilfe

  • Iris
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9 Jahre 9 Monate her - 9 Jahre 9 Monate her #18 von Iris
Abschied von der Laborbeaglehilfe wurde erstellt von Iris
Einige Menschen werden überrascht sein über unseren neuen Verein, viele andere sind es nicht. Es ist müßig, nach Schuldigen zu suchen, Fakt ist: es war ein Punkt erreicht, an dem es so nicht mehr weiterging. Der Vorschlag, den Verein zu teilen, stieß auf empörte Abwehr, eine weitere Zusammenarbeit war nicht mehr zumutbar. So ist die Trennung und die Neugründung nur die logische Schlussfolgerung, der bei allen Beteiligten ein schmerzhafter Ablösungsprozess vorausging. Es sind nicht nur die gegangen, die gerne als "neue Emporkömmlinge" tituliert werden, es sind auch viele der "Alten" weg: Henri, Anette, Diana, Wencke und ich.

Wer etwas über die Entstehung der LBH wissen möchte (die selbstverständlich NICHT das Original ist), möge sich vertrauensvoll an Henri wenden. Er war bereits lange in dem Vorgängerverein und gibt zur Entstehung der LBH gerne Auskunft. Gisela kann wenig dazu sagen, weil sie nicht dabei war.

Es ist nicht das erste Mal und es wird auch nicht das letzte Mal sein, dass es in einem Verein, der ein paar Jahre vorher von sehr engagierten und motivierten Menschen gegründet wurde, so endet. Gerade in Tierschutzkreisen scheint das an der Tagesordnung zu sein. Das Argument, man habe ja schließlich vorrangig mit Frauen zu tun, greift zu kurz. Und es liegt auch nicht daran, dass Menschen, die man vor nicht allzu langer Zeit hoffnungsvoll aufgenommen hat, über Nacht doof werden.

Es hat etwas mit den Strukturen zu tun, an denen Vereine immer wieder scheitern. Wir haben uns viele Gedanken darüber gemacht, warum es kam, wie es kam und ein paar Dinge zutage gefördert, die mit Sympathien oder den so oft strapazierten Be- und Empfindlichkeiten gar nichts zu tun haben:

in Vereinen wie unseren treffen Leute mit sehr unterschiedlichem Hintergrund aufeinander, die einen winzigen gemeinsamen Nenner haben: ein wie auch immer geartetes Interesse an Laborhunden. So lange alles gut läuft, reicht das vielleicht, wird es aber schwierig, wird plötzlich all das, was einen vom anderen trennt, wichtiger.

Dass es bei der LBH schwieriger wurde, hat auch damit zu tun, dass die Aufgaben zu schnell gewachsen sind, die Strukturen, besonders die Kommunikationsstrukturen, aber nicht mitwuchsen. Man brauchte Leute, die halfen, wollte sie aber nicht in Entscheidungsprozesse einbinden. Es waren etliche, die irgendwann entnervt das Handtuch warfen und ihr Glück woanders suchten.

Ein kleiner Kern altgedienter Mitglieder verharrt hartnäckig und wünscht sich die alten Zeiten zurück. Sie werden nicht wiederkommen.
Eine Analyse dessen, was passiert ist, und ein paar Konsequenzen daraus würden auch der LBH helfen. Tendenzen in dieser Richtung kann ich nicht erkennen.

Der neue Verein wird ganz sicher KEINE KOPIE der Laborbeaglehilfe, ein fröhliches "weiter so" wird der Sache mit den Hunden nicht gerecht. Wir alle haben Fehler gemacht. Und sollten daraus lernen.

Wir haben diesen Verein nicht GEGEN die Laborbeaglehilfe gegründet, sondern FÜR unsere Vorstellung von sinnvoller Tierschutzarbeit. Wir möchten, wenn überhaupt, langsam und kontrolliert wachsen und niemanden überreden, hier mitzumachen.

Und wer weiß, vielleicht werden wir irgendwann im Interesse der Hunde Formen von Kooperationen mit der LBH finden.

Ich kann nicht in die Zukunft schauen, bin aber sehr froh, in diesem Kreis wieder Menschen um mich zu haben, mit denen die Tierschutzarbeit Spaß macht, mit denen man wieder lachen kann und Ideen entwickeln kann.

Den ehemaligen Kollegen und Kolleginnen von der LBH wünsche ich, dass es ihnen ähnlich geht.

Iris

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