Was war das für ein Tag, gestern! So viel Aufregung hatte ich ja noch nie in meinem Leben
Am frühen morgen haben sie mich in eine Box verfrachtet
Und dann kam ich in ein ganz komisches Kastending mit Rädern. Da waren noch mehr so Boxen mit Hunden wie ich. Dann wummerte es, und wir sind losgefahren. Keiner von uns hat gewußt, was da passiert, das war ganz schön beängstigend. Irgendwann, als wir schon gar nicht mehr dran geglaubt haben, war Schluss mit dem Geschüttele und wir wurden – einer nach dem andern – rausgetragen und auf einer Wiese abgestellt. Da standen jede Menge Leute und Beagles rum, die angeblich ALLE nur auf uns gewartet haben.
Dann kamen 2 Hände, die machten meine Gittertür auf und haben mir ruckzuck was um den Hals gehängt und dann durfte ich raus. Mein erster Schritt in die Freiheit, Ihr glaubt ja nicht, wie gut sich das anfühlt
Ich und alle andern wir sind dann durch den Garten gejagt und haben ganz toll getobt und gespielt, und wir haben gar nicht mitgekriegt, dass es kalt war und von oben ständig Wasser kam. Aber irgendwann wurd’s doch ungemütlich. Aber da kamen wieder 2 Hände, haben mich hochgehoben und wieder - aber diesmal ohne Box – in so ein Kastending gesteckt. Eine ganz nette Dame hat sich neben mich gesetzt, ein bisserl trockengerieben und ganz dolle gestreichelt, so dass ich das Geschüttele gar nicht mehr so schlimm fand. Irgendwann sind wir in einem riesigen Garten angekommen, und die beiden Hände, die ich inzwischen ja gut kannte, haben mich ins Haus getragen. Hier hatte ich alle Pfoten voll zu tun, genau zu gucken und zu beschnüffeln, wo ich denn überhaupt war. Meine Pflegemama hat mich dabei völlig in Ruhe gelassen, und ich durfte überall hin und alles begutachten. Hat mir schon gefallen, aber als ich der Meinung war, die Inneneinrichtung könnte ein wenig shabby Chic vertragen, hat die Pflegemama gleich eingegriffen. Mit einer Portion (sehr gutem) Futter habe ich mich dann überzeugen lassen, den Einrichtungsstil zu akzeptieren.
Weil alles so neu und aufregend war, habe ich lange keine Ruhe finden können und meine Pflegemama um ihren Schlaf gebracht, bis sie mitten in der Nacht auf die Idee kam, die Schlafzimmertüren zu schliessen. Dann ging’s, aber um halber 7 stand ich schon wieder auf der Matte. Ich habe in dem großen Garten ganz für mich ein kleines Gärtchen, da bin ich gleich von ganz alleine hin, und hab‘ ihr zur Entschädigung für die verpatzte Nacht ein wunderschönes Würstchen ins Gras gelegt.
Sie hat sich ganz dolle darüber gefreut, als wär’s ein Goldklumpen. Ich Lieber weiss halt, wie man die Damen beglückt. Was bei ihr ganz hoch im Kurs steht: wenn ich mich gerne und ausgiebig streicheln lasse. Dann schnurrt sie wie ein Kätzchen.
So, dass waren meine ersten Erlebnisse in Freiheit, und ich bin mir sicher, da kommen noch wunderbare Tage. Aber das soll Euch meine Pflegemama erzählen, weil die Tippselei geht auf meine Pfötchen, und ich habe Besseres zu tun!
Euer Seppl,
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den alle für den besten, liebsten, schlausten, kuscheligsten und lustigsten Hund halten