Ja gut, dann hier mal eine Stimme von der "anderen Seite". Als Winston vor vier Jahren zu uns kam, war er ein ziemlich trauriger Klops von 22 kg. Wie und über welchen Zeitraum das Gewicht zustande kam, kann ich nur mutmaßen ... aber: wer gerne viel frisst und sich wenig bewegt, sieht wohl irgendwann so aus.
Das Abnehmen war mühsam. Auf der einen Seite war er im Haus nur mit Futter aus der Ecke zu kriegen (wörtlich), so dass für den Napf nur eine Alibimenge Fleisch und reichlich Gemüse übrig waren, auf der anderen Seite war (und ist) er nicht der aktivste Hund. Ich bin viel und lange mit ihm gelaufen, draußen hat er sich viel wohler gefühlt als im Haus. Aber er war immer im energiesparenden Trippeltrab unterwegs. Rennen, toben? Fehlanzeige. Dementsprechend langsam ging das Gewicht runter.
Ich bin in der ersten Zeit ein paar Mal auf sein Gewicht angesprochen worden und obwohl ich wahrheitsgemäß sagen konnte: „Sie haben Recht und der Hund ist bereits auf Diät", war ich doch ein bisschen angefressen. Dabei fand ich es sogar gut, dass sich Leute Gedanken um den Hund machen. Aber Kopf und Bauch sind dann doch ein Stück auseinander. Das war MEIN Winston – der tollste Beagle der Welt, der gerade dabei war, mutig sein Schneckenhaus zu verlassen. Da ist das Gewicht doch Nebensache! Also, es ist mir schon schwergefallen, solche Bemerkungen nicht persönlich zu nehmen. Vor allem, wenn die Leute ihn nicht kannten.
Als in seinem zweiten Winter richtig schön Schnee lag, kam der Moppel vor lauter Begeisterung plötzlich in Bewegung und die Pfunde purzelten. Im Sommer ging es wieder langsamer usw. Wir sind die ganze Zeit dran geblieben und letzten Monat stand die Waage bei 17,8 kg. Als Entlassungsgewicht sind 17 kg überliefert. Ein zarter Faun ist er nicht unbedingt. Er hat immer noch breite Schultern, aber die Wampe und der dicke Hintern sind weg und die Taille ist auch zu sehen. So soll es bleiben – und darauf müssen wir achten. Futter wird immer abgewogen, viel Gemüse, wenig Kohlenhydrate. Wenn es mehr außer der Reihe gibt, gibt's entsprechend weniger im Napf.
Bei Chouka ist das alles viel einfacher. Der hält seine 27 kg mehr oder weniger konstant. Wenn er rundlich wird, gibt's ein bisschen weniger, wenn er dünn wird, ist es meistens Zeit zu entwurmen. Und ruck-zuck ist er wieder der Alte. Chouka bewegt sich viel mehr als Winston und das dürfte wohl ein wesentlicher Grund dafür sein, dass er nie Figurprobleme hatte.
Petite ist wieder anders. Bei Stress nimmt sie ab und man kann erstmal zusehen, wie man die Talfahrt stoppt. Wenn man den Zeitpunkt verpasst, die Portionen wieder zu verkleinern, nimmt sie zu. Ist ja klar. Die Futtermittelallergie und die damit verbundenen Einschränkungen bzw. "Experimente" haben waren da nicht unbedingt hilfreich. Im letzten Sommer war sie für ihre Verhältnisse ziemlich rundlich, aber nach ein paar Monaten war das Gewicht wieder im Lot. So richtig toll in Form ist sie aber erst, seit unser Zaun endlich fertig ist und sie auf dem Grundstück laufen kann wie und soviel sie mag. Durch die zusätzliche Bewegung hat sich ihre Figur im Ganzen verändert – und die Verspannungen sind auch endlich weg.
Ich hab mal in alten Bildern gekramt. Verglichen mit früher sieht Winston jetzt doch ziemlich schlank aus – und viel vergnügter
Und Madame Petite als Skinny Minny ...
... als Molly Malone ...
... und genau richtig
Wie man es anstellt, den Halter eines übergewichtigen Hundes auf dem richtigen Fuß zu erwischen, kann ich auch nicht sagen. Aber es auch nicht immer ganz so einfach, das Gewicht zu reduzieren - wie gesagt: drei Hunde, drei verschiedene Typen. Nach meiner Erfahrung ist Bewegung das A und O – und wenn ein Anfang gemacht ist, geht es immer leichter. Denn wer nicht mehr ganz so viel wiegt, bewegt sich auch lieber.