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Heute beginne ich mit einem Zitat. 

,,Die Debatte darf sich nicht zuspitzen auf die Bevormundung, dass Fleisch einmal die Woche reicht. Für einen Büromenschen auf dem Vegan-Trip vielleicht – für den Bauarbeiter nicht. Wenn der nur einmal die Woche Fleisch kriegt und nur Salat, fällt er am dritten Tag vom Gerüst runter." (Zitat Hubert Aiwanger, stellvertretender Ministerpräsident Bayern)

Da hat anscheinend jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht, denn dieses kurze Statement beinhaltet gleich zwei Denkfehler.

Zu postulieren, dass ein „Büromensch auf dem Vegan-Trip“ Fleisch konsumiert, ist der erste. Merke: ein Veganer isst generell nichts, das tierischen Ursprung hat. Der zweite liegt darin, Salat als einzige Alternative zur fleischlosen Ernährung anzuführen. Diese Mär saugt man in niederbayerischen Ortschaften wahrscheinlich mit der Muttermilch auf. 

Schauen wir doch einfach ein paar Jährchen zurück. In die Zeit, in der Landwirtschaft und schwere körperliche Arbeit das Leben der Bevölkerung bestimmte. Da kam Fleisch sonntags auf den Tisch. Denn Fleisch war wert-voll. Tiere zu halten war wert-voll. Das Gros aller Mahlzeiten machten jedoch Mehlspeisen, Kartoffelgerichte oder Suppen aus. Vom Heuboden fiel deshalb niemand. 

Heutzutage arbeiten sehr wenige Menschen körperlich schwer. Allerdings ernähren sich viele, als ob sie es täten. Dazu täglich Wurst und Fleisch, und das bitte billig! Sehr billig! Abgesehen davon, dass es genau diese Essgewohnheiten sind, die Zivilisationskrankheiten wie Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen befeuern, schaffen sie erst die Grundlage für perfide Geschäftsgebaren. Schweinehochhäuser oder Tönnies Holding nur als Spitze des Eisbergs.

Daran wird sich leider nichts ändern, solange ihr Menschen nicht aufwacht und Eigenverantwortung übernehmt.

Allein steht ihr damit nicht, denn dieses Thema wird auch in Regierungskreisen gerne ausgeblendet. Sogar bei denen, die sich „Die Grünen“ nennen und das „Tierwohl“ ganz groß auf ihre Fahnen schreiben. In den 90igern haben sie wachgerüttelt, waren unbequem und kämpferisch. Heutzutage macht es anscheinend mehr Laune, im kleinen Diesel-Nest rumzustochern, als die beschämenden Zustände in der Massentierhaltung anzugehen, die ganz abgesehen vom unsäglichen Tierleid, einen erheblichen Anteil an der CO2-Emission hat. 

Bis zum Jahre 2035 einen gesetzlichen Standard für artgerechte Haltung zu fordern, ist in meinen Augen Blasphemie. Auf den Applaus der Tiere, die jetzt leben, werdet ihr verzichten müssen! 

Das ist wohl der Preis dafür, nun eine Mainstream-Partei zu sein. Eine breite, konservative Masse zu bedienen, die sich in ihrer Lethargie suhlt und nach Feierabend nicht mit unangenehmen Themen belästigt werden möchte. Die political correctness predigt, aber selbst nicht dafür einsteht. Die alles annimmt, ohne zu hinterfragen und Bequemlichkeit gegen Eigenständigkeit eingetauscht hat. 

Und die Moral damit verraten hat!

Euer Murphy